Zahnarzt Vogelsang Mallorca

Clinica Dental Vogelsang

Ihre Fragen zum Thema Mundhygiene


Zahnseide- notwendig oder Unfug? Und was ist mit der Munddusche. Welche Zahnpasta nehme ich und muss wirklich Fluorid drin sein? Hier finden Sie alle wichtigen Infos zum Thema perfekte Mundhygiene


Sind elektrische Zahnbürsten besser als manuelle Zahnbürsten?

Die Techniken der elektrischen Zahnbürsten haben natürlich in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht und die kleinen motorbetriebenen Helfer schaffen es, bei richtiger Anwendung, ein nahezu perfektes Ergebniss zu erzielen. Nur um eine zusätzliche Pflege der Zahnzwischenräume kommt man auch bei Anwendung einer elektrischen Zahnbürste nicht herum.

Auch mit einer manuellen Zahnbürste kann man natürlich ein sehr gutes Ergebnis der Zahnpflege erreichen. Dies setzt aber die richtige Anwendung und die richtige Putztechnik voraus. Einfach nur schrubben oder bürsten wird nicht zu wirklich sauberen Zähnen führen und kann bei gleichzeitiger Ausübung von zu viel Druck zu Schäden an Schmelz oder den Zahnwurzeln führen.

Kurz gefasst - die Zahnpflege mit einer elektrischen Zahnbürste ist schlichtweg einfacher, schneller und in der Regel auch effektiver:
Die elektrischen Modelle bewegen die Borsten durch Schwingungen oder kleine pulsierende Drehungen so über die Zähne, wie man es mit einer Handzahnbürste gar nicht hinbekommt.

Ausserdem haben die hochwertigeren Modelle eine Art Andruckkontrolle, welche Zahnschäden durch falsches Putzen vorbeugt. Hierbei wird der Anwender durch ein akustisches Signal oder eine Mitteilung auf dem Display gewarnt, wenn er zu viel Druck beim Putzen ausübt.
Bei der Schalltechnologie ist ein zu starkes Drücken auf den Zahn beinahe ausgeschlossen, da die Borsten hier auch relativ weich und biegsam sind. Der eigenliche Reinigungseffekt wird nur zum Teil durch die Bewegung der Borsten erzielt, sondern eher durch die Schwingungen die bei der Berührung der Zahnoberfläche und des Speichels entstehen. So löst sich auch Zahnbelag, welcher gar nicht direkt mit den Borsten in Kontakt kommt.

Auf jeden Fall sind die elektrischen Vertreter der Zahnbürsten besser für Patienten, die in der Bewegung oder motorisch eingeschränkt sind.
Dies betrifft zum Beispiel körperlich oder geistig behinderte Menschen oder Patienten mit Vorerkankungen wie Schlaganfall, Parkinson oder Rheuma. Hierbei kann die Fingerfertigkeit stark eingeschränkt sein und eine zufriedenstellende Pflege der Zähne mit den manuellen Zahnbürsten einfach nicht mehr möglich.

Auch bei Kindern können elektrische Zahnbürsten die Motivation steigern und zu einem besseren Ergebnis führen.

Sollte ich Zahnseide benutzen?

Auf jeden Fall sollten Sie irgendein Hilfsmittel benutzen, welches Ihre Zahnzwischenräume reinigt, denn diese werden weder von manuellen Zahnbürsten noch von den elektrischen Vertretern ausreichend gereinigt.

Wenn Sie sich einen Zahn in einer Zahnreihe mit vier Flächen (aussen, vorne, innen, hinten) und der Kaufläche (oben) vorstellen, erreichen Sie mit der herkömmlichen Zahnbürste zwei der fünf Stellen nur sehr ungenügend, nämlich die vordere Fläche und die hintere Fläche, sofern sich dort Nachbarzähne befinden. Und dass es langfristig zu Problemen kommen kann, wenn zwei der fünf Flächen ungenügend gesäubert werden, ist ja leicht verständlich.
Da hilft also, auch wenn es mühsam ist, nur der Einsatz zusätzlicher Hilfsmittel und hierbei ist nicht von der Munddusche die Rede. Diese kann zwar ein adäquates Hilfsmittel sein, aber der Wasserdruck allein reicht einfach nicht aus, den Zahnbelag vom Zahnschmelz zu lösen.

In der Gruppe der jungen Erwachsenen ist die “Zahnzwischenraumkaries” mit Abstand die verbreiteteste Form der Karies. Oftmals ist der Umgang mit Zahnseide nicht bekannt oder wird als lästig und zeitaufwendig empfunden. Dabei bedeutet die Anwendung von Zahnseide oder anderen Hilfsmitteln nur etwa 1-2 Minuten Mehraufwand pro Tag, eigentlich doch gar nicht so viel.

Neueste Studien haben ergeben, dass wir mitlerweile etwa 1500 mal in der Woche unser Smartphone bedienen. Da sollte doch die siebenmalige Benutzung von Zahnseide oder anderen Zwischenraumreinigern kein grosses Zeitproblem darstellen.

Zahnseide ist dann das richtige Hilfsmittel, wenn die Zähne sehr eng stehen und keine grösseren Zwischenräume vorhanden sind. Die Zwischenraumkaries entsteht hier meistens genau an dem Punkt, an dem sich die zwei Zähne berühren und wird ohne Röntgenaufnahme leider oft erst im späten Stadium entdeckt.
Die Zahnseide hilft nun dabei genau dort den Zahnbelag abzulösen und den schädlichen Bakterienfilm zu beseitigen.

Sind die Zwischenräume durch fortgeschrittenes Alter des Patienten oder durch den Rückgang des Zahnfleisches grösser geworden, ist auch die Pflege dieses Zwischenraums an sich notwendig.
Hierbei sind kleine Interdentalbürstchen wesentlich effektiver als die Zahnseide, denn diese können mit “hin-und her-Bewegungen” durch den Zwischenraum bewegt werden und lösen somit den Zahnbelag von Zahnflächen und Wurzeln.
Besonders im Alter ist die Wurzelkaries eine weit verbreitete Form der Karies, da die Wurzeloberflächen bei Weitem nicht so kompakt und widerstandsfähig sind wie der Zahnschmelz.

Welche Zahnpasta / Zahncreme sollte ich benutzen?

Auch wenn die Werbung und das Marketing momentan auf den Zug der “Fluoridfreien Zahnpasta” aufspringen, wird der Einsatz fluoridierter Zahnpasten / Zahncremes empfohlen.

Fluorid als Spurenelement ist unerlässlich für unseren Knochenaufbau und letztlich eben auch für den Aufbau der Zähne. Das Fluorid an der Zahnoberfläche löst eine chemische Reaktion aus, welche bewirkt, dass sich der Schmelz “verlorene” Mineralien aus dem Speichel zurückholt und wieder in seine Struktur einbaut.

Zum Einen nehmen wir täglich Fluorid durch Speisesalz oder Mineralwasser auf, diese Mengen reichen jedoch nicht aus, um den Schmelz resistent genug zu machen und es ist notwendig, das Fluorid regelmässig direkt auf die Zähne aufzubringen.
Diese Mineralsalze härten den Schmelz zusätzlich und machen ihn resistenter gegen die Säureangriffe der Kariesbakterien.
Vor allem bei Kindern ist der Schmelz der neuen bleibenden Zähne noch nicht fertig “gereift”und eine regelmässige Anwendung von fluoridierter Zahnpasta hilft diesen zu stärken.

Bei Kindern bis 6 Jahre werden Zahnpasten mit 500 ppm Fluoridgehalt verwendet, ab dem 6. Lebensjahr kann eine Zahnpasta für Erwachsene mit einem Fluoridgehalt von 1500 ppm empfohlen werden. Die Mengenangaben sind auf jeder Zahnpasta vermerkt.

Auch kann eine Fluoridierung mit höher dosierten Lacken oder Gels sinnvoll sein, meistens wird dies aber in der Zahnarztpraxis vorgenommen oder ein mal wöchentlich zu Hause mit speziellen Fluoridierungsschienen.

Auf die generelle Gabe von Fluoridtabletten verzichtet man heut meist, da der Fluoridbedarf durch fluoridiertes Speisesalz und Mineralwasser weitgehend gedeckt ist.

Ein weiteres Kriterium für die Wahl der Zahnpasta ist der sogenannte RDA-Wert. Dieser sollte zwischen 30-50 liegen und gibt an, in welcher Grösse und Anzahl mikroskopisch kleine Putzkörperchen in der Creme enthalten sind. Diese Kleinstpartikel sorgen mit einem schmirgelnden Effekt für die Reinigung des Zahnes.

Aufhellende Zahnpasten erreichen diesen Effekt oft durch eine hohe Anzahl und Grösse dieser Schleifkörper. Das kann aber bei dauerhafter Anwendung zu Schäden am Zahnschmelz führen, der Zahnschmelz wird “stumpf” und es geht bei jedem Mal Zähneputzen, wenn auch in Kleinstmengen, Schmelz verloren. Halten Sie auf jeden Fall vor der Anwendung Rücksprache mit Ihrem Zahnarzt, vor allem bei empfindlichen Zähnen kann dies sonst zu unangenehmen Beschwerden führen.

Empfindliche Zähne sollten generell nicht mit “normalen” Zahnpasten, sondern mit speziellen Produkten gepflegt werden. Hierbei kommt ein niedriger RDA-Wert zum Einsatz, also nur kleine und schonende Schleifpartikelchen, um die Zahnsubstanz zu schonen. Weiterhin können Inhaltsstoffe wie Aminfluorid helfen, die Sensibilität zu mindern.

Minze oder andere frische Kräuter geben der Zahnpasta den Geschmack und sorgen zusammen mit sogennanten Tensiden für einen frischen und schäumenden Effekt beim Putzen. Hier gibt es scharfe und weniger scharfe Produkte, da sind die Geschmäcker verschieden.

Was kann ich bei empfindlichen Zähnen tun?

Leiden Sie an besonders empfindlichen Zähnen, dann sollte auf eine weiche oder maximal mittelharte Zahnbürste zurückgegriffen werden. Harte Borsten führen zu einer Verschlechterung der Situation.

Das Benutzen von bestimmten Zahnpasten kann helfen die Sensibilitäten zu mindern. Diese Produkte enthalten bestimmte Inhaltsstoffe, wie Aminfluorid, und helfen nach einiger Zeit gegen die Empfindlichkeit. Der Effekt tritt aber meist erst nach einer Anwendung von einigen Wochen ein.
Auf keinen Fall sollten Whitening-Pasten eingesetzt werden, welche die Zähne heller machen. Diese erreichen ihren Effekt oftmals durch die hohe Anzahl an groben Schleifkörperchen, die den Zahnschmelz weiter abreiben könnten und damit die vorhandene Empfindlichkeit zusätzlich erhöhen.

Mundspülungen haben ebenso wie die Zahncremes eine Wirkung durch Fluoride oder andere Inhaltsstoffe und können nach einiger Zeit zur signifikanten Verbesserung der Beschwerden führen.

Gegen freiliegende Zahnhälse kann in einer Zahnarztpraxis ein Schutzlack aufgetragen werden. Dieser wird an die besonders empfindliche Stelle einmassiert und mit UV-Licht gehärtet.

Was kann ich machen, um die Bakterien im Mundraum zu minimieren?

Eine ausreichende Mundhygiene umfasst nicht nur die Pflege der Zunge, sondern auch des restlichen oralen Systems. Aber fangen wir mit den Zähnen an:

Neben der zwei mal täglichen Pflege mit manueller oder elektrischer Zahnbürste gehört die Pflege der Zahnzwischenräume unvermeidlich zu einer guten Mundhygiene. Hierbei kommen Zahnseide oder Interdentalbürstchen zum Einsatz, welche die Zahnbeläge entfernen, die von der Zahnbürste nicht erreicht wurden.

Auch das Zahnfleisch sollte beim Putzen nicht vergessen werden, dann gerade am Übergang von Zahn zum Zahnfleisch fühlen sich die Bakterien wohl und finden hervorragende Bedingungen sich festzusetzen.

Auch eine Mundspülung unterstützt die Eliminierung der Bakterien, sollte aber nicht zu aggressiv sein, denn wir haben auch jede Menge gute und wichtige Bakterien in unserem Mund.

Da die Zunge durch ihre grosse und zerklüfftete Oberfläche einen idealen Nährboden bietet, sollte eine Pflege der Zunge ebenfalls zum täglichen Ritual der Mundhygiene gehören. Hierfür benötigte Zungenschaber oder Zungenbürsten gibt es in jedem Drogeriemarkt.

Tagsüber kann nach den Mahlzeiten ein zuckerfreier Kaugummi helfen die Speichelproduktion anzuregen und somit einen reinigenden Effekt zu erzielen. Dem Inhaltsstoff Xylit wird ausserdem eine kariesprotektive Wirkung nachgesagt, wissenschaftlich gesichert ist dies jedoch bisher nicht.

Damit die Mundflora dauerhaft gesund bleibt, sollte letztlich auch regelmässig eine professionelle Zahnreinigung in einer zahnärztlichen Praxis durchgeführt werden. Dabei werden auch solche Bereiche gereinigt, die man selbst nicht so gut erreicht und das Zahnfleisch wird regelmässig auf Entzündungen und Taschen untersucht. So senkt man deutlich das Risiko an Karies oder Parodontitis zu erkranken.

Sind Zahnpflegekaugummis wirklich gut?

Zahnpflegekaugummis können durchaus eine gute Ergänzung zur Mundhyiegene darstellen. Da man, wenn man unterwegs ist, eher weniger die Zahnbürste zur Hand hat, liegt der Griff zum Zahnpflege-Kaugummi nahe.

Bei der Auswahl des richtigen Kaugummis sollte man auf einen kleinen Hinweis achten: Ein lachender weisser Zahn mit weissem Schirm auf rotem Hintergrund. Dies bedeutet, dass das Produkt wissenschaftlich geprüft ist und weder Karies verursacht, noch Schäden am Zahnschmelz durch saure Inhalte erzeugt.

Grundsätzlich regt jeder Kaugummi die Speichelproduktion an und dieser spült die Speisereste von den Zähnen. Auch der Kaugummi an sich sorgt für einen mechanischen Abrieb der Beläge.
Wird der Kaugummi direkt nach der Mahlzeit eingenommen, kann der speichelanregende Effekt für eine Abpufferung des PH-Abfalls sorgen und die gefährliche Zeit verkürzen, in welcher die Karies entsteht.

Der Inhaltsstoff Xylit scheint eine kariesprotektive Wirkung zu haben, auch wenn dies noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegt ist. Der Birkenzucker zeigt aber in Studien wachstumshemmende Wirkung gegen den Hauptverursacher der Karies, dem Bakterium Streptococcus mutans.

Wie oft sollte ich meine Zahnbürste wechseln?

Die Zahnbürste oder besser die Zahnbürsten sollte man spätestens nach 3 Monaten austauschen.
Nach dieser Zeit sind die Borsten abgenutzt und die sichere, reinigende Wirkung ist nicht mehr gegeben. Ausserdem können ausgeleierte und verbogene Borsten das Zahnfleisch beschädigen und Verletzungen verursachen.
Sehen die Bürsten schon vorher verbogen aus, ist es dringend Zeit diese zu wechseln. Eventuell drückt man auch beim Zähneputzen zu stark auf und sollte bei der nächsten Behandlung zur professionellen Dentalhygiene mal die eigene Zahnbürste mitnehmen um dies abzuklären. Die Dentalfachkraft kann Ihnen sagen, ob Sie zu viel Druck ausüben und Ihnen eine bessere Technik demonstrieren.

Auch bei elektrischen Modellen gilt die Faustregel - alle 3 Monate wird gewechselt. Auch sorgt man so immer wieder für ein bakterienfreies Reinigungsinstrument und verhindert, dass sich mit der Zeit Bakterien zwischen den Borsten und im Kunststoff der Zahnbürste einnisten.

Generell sollte die Zahnbürste nach jedem Zähneputzen gründlich unter fliessendem Wasser abgespült und dabei die Borsten sanft bewegt werden, damit auch dazwischen die kleinsten Nahrungsreste abgespült werden. Danach sollte die Bürste gut trocknen, denn so sterben die meisten Bakterien ab. Es empfiehlt sich aus diesem Grund auch eine Bürste für abends und eine für die morgendliche Reinigung zu nutzen, damit den Borsten ausreichend Zeit bleibt richtig durchzutrocknen.

Nach einer Erkältung oder Grippe sollte nach dem Ausklingen ebenfalls immer die Zahnbürste gewechselt werden, denn hierauf befinden sich noch immer die lästigen Bakterien.

Wie lange sollte ich meine Zähne putzen?

Wenigstens zwei mal täglich sollten die Zähne gründlich geputzt werden.
Bei elektrischen Modellen reichen hierfür manchmal bereits 2 Minuten aus, bei der manuellen Pflege empfiehlt es sich eher, die 3 Minuten einzuhalten.

Es benötigt einfach etwas Zeit, bis man alle Zahnflächen erreicht und gründlich gesäubert hat. Ausserdem wirkt während des Putzens das in der Zahnpasta enthaltene Fluorid und sorgt an der Oberfläche des Zahnschmelzes für eine Remineralisierung. Der Schmelz baut dabei sozusagen kleine chemische Elemente in sein Gerüst ein und wird somit stabiler und resistenter gegen Säure von aussen. Je länger die Einwirkzeit der Zahnpasta, desto besser ist dies also für den Schutz gegen Karies.

Die elektrischen Modelle zeigen den zeitlichen Fortschritt manchmal über ein separates Display an oder zeigen durch Vibration oder Ausschalten, dass die Zeit erreicht ist.

Zusätzlich zum eigentlich Zähneputzen sollte man noch die Zwischenraumpflege einplanen.
Die Anwendung von Zahnseide oder Interdentalbürstchen ist wichtig, um wirklich alle Beläge zu entfernen und den Bakterien den Lebensraum zu nehmen.

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